Wir befinden uns am Ortseingang, an der Langensteinbacher Straße / Ecke Talstraße

Hier befindet sich die Stele Nr. 1

Thema A-Seite: Die Waldenser in der Reformation / Palmbacher Waldenser im Chisonetal
Thema B-Seite: Ernährung und Landwirtschaft der Waldenser

Hier am Ortseingang von Palmbach beginnt der Waldenserweg.

Von hier aus führte früher der „Welschenweg“ zum Waldenserort Untermutschelbach. In den ersten 120 Jahren wurde er von den Palmbacher und Untermutschelbacher Waldensern als Verbindungsweg für gegenseitige Besuche und für Kirchgänge genutzt. Dieser Weg zwischen den beiden württembergischen Orten führte entweder über die Markgrafschaft Baden-Baden (Gemarkung Stupferich/katholisch) oder über Markgrafschaft Baden-Durlach (Gemarkung Langensteinbach/reformiert). Der genaue Wegeverlauf wird zur Zeit erforscht. Es mussten auf jeden Fall Landesgrenzen überquert werden.

(Web-Schnellzugriff auf diese Stele: www.stele1.waldenserweg.de)


Ernährung und Landwirtschaft der Waldenser

Die Waldenser aus dem Pragelatal, die in Hessen angesiedelt wurden und dann teilweise nach Württemberg weiter zogen, waren von Haus aus Viehbauern. Das Pragelatal liegt zwischen 1000-2500 Meter Höhe, so dass Ackerbau kaum möglich war.

Nur Getreide konnte angebaut werden. Im unteren Talbereich wuchs allerdings die Edelkastanie, die damals in den Alpentälern die wichtigste Grundnahrung war. Meistens wurden die Kastanien gemahlen und zur Zubereitung vieler Speisen verwendet, weshalb der Kastanienbaum „Brotbaum“ genannt wurde. Weitere Hauptnahrungsmittel in den Waldensertälern waren Ziegenmilch und Ziegenkäse. Noch heute sind zahlreiche Kochrezepte überliefert, nach denen die Waldenser in Deutschland noch lange Zeit kochten.

Die Waldenser brachten neue Kulturpflanzen aus ihrer Heimat mit nach Deutschland. So wurden zum Beispiel die Kartoffeln und Maulbeerbäume in Süddeutschland verbreitet.

Außerdem bauten die Waldenser in Deutschland den Luzerne-Klee an, den sie aus ihrer Heimat kannten. Er war eine wichtige Agrarfrucht, die unter anderem auch in der Heimat der Waldenser im Tal Luserna angebaut wurde. Sie gehört zur Familie der Hülsenfrüchte und diente sowohl als Futtermittel für das Vieh als auch als Lebensmittel für den menschlichen Verzehr.

Die Einführung der Kartoffeln

Henri Arnaud soll bereits 1701, als Erster in Württemberg, Kartoffeln in seinem Garten angebaut haben. Er verteilte die Ernte an die Waldenserdörfer, wodurch die Kartoffel auch nach Palmbach kam. Die Kartoffeln wurden daher in Süddeutschland circa 50 Jahre vor der Einführung in Preußen durch Friedrich den Großen angebaut.

Hier auf diesem Platz wurde im Jahre 2015 ein Kastanienbaum der Sorte „Castanea sativa“ gepflanzt. Von diesen Kastanien ernährten sich die Waldenser in ihrer alten Heimat.